Vortragsreihe: Herausfordernde Hunde – Ursachen, Prävention und Lösungswege

Erkenne Ursachen, finde Lösungen.

Herausforderndes Verhalten bei Hunden kann für Halter:innen, Trainer:innen und Tierschutzmitarbeiter:innen gleichermaßen belastend sein. Diese dreiteilige Vortragsreihe bietet fundierte Einblicke in die Hintergründe problematischer Verhaltensweisen und zeigt praktische Ansätze, um diese Herausforderungen gezielt zu bewältigen.

Du erfährst, wie genetische Anlagen, die pränatale Entwicklung, Sozialisierungsphasen und traumatische Erlebnisse das Verhalten eines Hundes prägen können. Mit diesem Wissen kannst du effektive Lösungswege entwickeln – ob im privaten Umgang, im Training oder in der Arbeit im Tierschutz. Jeder Vortrag ist in sich abgeschlossen und kann einzeln gebucht oder besucht werden, aber zusammen ergeben die drei Teile ein umfassendes Bild, um das Verhalten deines Hundes oder deiner Schützlinge besser zu verstehen und erfolgreich zu verändern.

Lernziele der Vortragsreihe

  • Verhalten erkennen und verstehen: Teilnehmende sollen in der Lage sein, zwischen normalem und problematischem Verhalten zu unterscheiden. Dies schließt ein Verständnis der neurobiologischen Hintergründe ein, insbesondere bei Übererregung, Angst und Suchtverhalten.
  • Praxisnahe Methoden anwenden: Die Vortragsreihe vermittelt verschiedene praxisnahe Methoden, um die speziellen Herausforderungen der Hunde zu meistern. Dazu gehören Techniken der Traumatherapie, der gezielten Desensibilisierung, das Einfordern von Ruhe sowie der Einsatz von Managementstrategien zur Minimierung von Stressoren im Alltag.
  • Präventive Maßnahmen zur Verhaltensstabilisierung: Teilnehmende lernen, wie sie frühzeitig vorbeugen können, um problematisches Verhalten gar nicht erst entstehen zu lassen. Dies umfasst unter anderem die Förderung von Ruhe und Gelassenheit in der Sozialisierungsphase.
  • Stärkung der Mensch-Hund-Beziehung: Ein zentrales Ziel ist die Vermittlung, wie Halter:innen eine stabile, sichere und vertrauensvolle Beziehung zu ihrem Hund aufbauen können. Dadurch wird nicht nur das Vertrauen des Hundes gestärkt, sondern auch die Basis für einen angstfreieren und ausgeglicheneren Alltag geschaffen.

Die Vorträge im Überblick:

Vortrag 1: Die Wurzeln von Problemverhalten – Wo die Entwicklung eines „perfekten“ Hundes scheitert

In diesem Vortrag beschäftigen wir uns mit den Ursprüngen von problematischem Verhalten bei Hunden und den Einflussfaktoren, die dieses Verhalten begünstigen. Wir beleuchten, was als normales hündisches Verhalten gilt und wo Missverständnisse seitens der Halter:innen und Trainer:innen entstehen.

Von genetischen Einflüssen und der frühen Mutterhündin- und Geschwister-Dynamik bis hin zu kritischen Entwicklungsphasen wie Sozialisierung und Junghundealter – wir analysieren die bedeutendsten Faktoren, die zur Entstehung von Problemverhalten führen können. Zudem zeigen wir praxisnahe Ansätze zur Prävention und Frühintervention auf, die Hundehalter:innen helfen, Verhaltensprobleme frühzeitig zu erkennen und angemessen zu handeln.

Der Vortrag richtet sich an alle, die ihre Hunde besser verstehen und unterstützen möchten, besonders im Hinblick auf Hunde mit unsicherer oder unbekannter Vergangenheit, wie z.B. Tierschutzhunde. Gemeinsam lernen wir, problematisches Verhalten einzuordnen und den richtigen Umgang damit zu finden, um langfristig das Wohl des Hundes zu fördern.

Vortrag 2: Angst, Trauma und Autismus – Hunde im Schneckenhaus

Dieser Vortrag vermittelt ein tiefes Verständnis für die Ursachen und Auswirkungen von Angst, Trauma und autistischen Verhaltensweisen bei Hunden. Wir beleuchten die Unterschiede zwischen Angst und Furcht und zeigen auf, wie sich frühkindliche Einflüsse und Umweltfaktoren auf die Entwicklung von Verhaltensproblemen auswirken können – besonders bei Hunden aus dem Tierschutz mit unklarer Vorgeschichte.

Teilnehmende erhalten praxisnahe Ansätze zur Unterstützung betroffener Hunde, wie Traumatherapie, Expositionstraining, den Aufbau von sicheren Rückzugsorten sowie Methoden der Desensibilisierung und Gegenkonditionierung. Fallbeispiele wie „Tierschutzhund mit PTBS“ verdeutlichen, wie gezieltes Coaching und feste Routinen zu spürbaren Fortschritten führen können.

Ziel des Vortrags ist es, Halter:innen und Trainer:innen zu befähigen, ängstliche und traumatisierte Hunde mit Geduld und gezielter Unterstützung zu einem stabileren, angstfreieren Alltag zu führen.

Vortrag 3: Junkies, Hibbelhunde und ADHS – Wenn keine Ruhe möglich ist

Dieser Vortrag bietet einen tiefen Einblick in das Phänomen der Übererregung und Hyperaktivität bei Hunden. Wir thematisieren die Unterschiede zwischen normaler Lebhaftigkeit und problematischer Unruhe und beleuchten genetische, entwicklungsbedingte und umweltbedingte Ursachen für Übererregung. Insbesondere gehen wir auf die Herausforderungen von Tierschutzhunden mit unklarer Vorgeschichte ein.

Teilnehmende lernen, typische Symptome hyperaktiven Verhaltens zu erkennen und erhalten praktische Ansätze zur Förderung von Ruhe und Gelassenheit. Dazu gehören der Aufbau klarer Routinen, Entspannungstechniken, Managementmaßnahmen und die gezielte Förderung von Impulskontrolle. Außerdem wird das Thema Suchtverhalten durch das unvollständige Durchlaufen von Verhaltenssequenzen, wie dem Jagd- oder Sexualverhalten, anschaulich erklärt.

Fallbeispiele und Praxisberichte veranschaulichen, wie Hunde erfolgreich zu mehr Ruhe geführt werden können, und verdeutlichen die Bedeutung von Geduld und Struktur im Alltag. Ziel des Vortrags ist es, Halter:innen und Trainer:innen mit konkreten Werkzeugen auszustatten, um hyperaktive Hunde in einen ausgeglicheneren Zustand zu führen.

Wichtige Eckpunkte für den Vortrag:

  • Zielgruppe: Hundehalter:innen, Dog Walker, Hundetrainer:innen und Tierheim-Mitarbeitende.

  • Dauer: Jeder Vortrag ca. 3 Stunden Vortragszeit, anschließend Fragerunde..

  • Anforderungen an den Veranstaltungsort: beheizter, bestuhlter Raum, der groß genug für die Teilnehmerzahl ist. Beamer und Leinwand.
  • Teilnahmezertifikat: Die Teilnehmer können auf Anfrage ein Teilnehmerzertifikat bekommen.
  • Voraussetzungen : Mindestteilnehmerzahl erforderlich, abhängig vom Aufwand und der Entfernung zum Veranstaltungsort.

Kosten auf Anfrage – der Verein oder die Hundeschule kann sich direkt für ein individuelles Angebot in Verbindung setzen.